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Ursprung des Yoga
Das Wort Yoga kommt aus dem Sanskrit und bedeutet Einheit. Die Wiedervereinigung des Menschen mit seiner wahren Natur, Wesenheit und den Universellen Gesetzen. Die Wurzeln des Yoga sind viele tausend Jahre alt und haben ihren Ursprung in Indien. Große Yogameister und Rishis haben das Yoga in Indien durch tiefe Meditation und Praxis erfahren und ihren Schülern zu meist mündlich überliefert. Viel später erst wurde sie in Schriften, wie die Bhagavat Ghita ( die heilige Schrift der Hindus), die Maha Bharatas und die Yoga Sutras von Patanjali, verfasst. Ursprünglich waren die Yoga Sutras Geheimlehren und wurden nur an auserwählte Schüler von den großen Meistern gelehrt.
Die 6 Richtungen des Yoga
Im Integralen Yoga kenne wir die 6 Hauptyogas:
Hatha Yoga = Yoga des Körpers = Asanas (Haltung), Pranayams (Atmung), Meditiation (positives Denken), Tiefenentspannung und gesunde ethisch reine Ernährung
Karma Yoga = Yoga des Handels = selbstloses Handeln im Bewusstsein des Ganzen
Bhakti Yoga = Yoga der Hingabe = Bewusstwerdung durch Loslassen und Vertrauen
Kundalini Yoga = Yoga der Energien = Reinigung der 3 Körper ( physisch, astral, kausal) und Erweckung der Chakren ( Energiezentren )
Jnana Yoga = Yoga des Wissens = Das Hinterfragen -wer bin ich?- = Erfahrung der wahren Identität
Raja Yoga = Yoga des Geistes = Der Königsweg, Kontrolle und Herrschaft über die 5 Sinne und den Geist (Gedanken)
Diese Yogawege sind alle untrennbar miteinander verbunden und begleiten den Menschen auf seinem Weg zur Selbstverwirklichung des wahren und höheren Ichs, des höchsten Bewusstseins. Ein Mensch, der alle diese Yogawege in sich vereint und perfektioniert hat, wird als Yogi oder Yogameister bezeichnet.
Yoga Übungen
Das Ziel des Yoga
In den Yoga Sutras (Yogaschriften v.Patanjali ca. 400 n.Chr.) wird das Ziel des Yoga folgendermaßen definiert:
yoga citta vritti nirodaha – Yoga ist das zur Ruhekommen der Gedanken im Geist.
Mit anderen Worten: Yoga ist erreicht, wenn die Kontrolle des Geistes und damit die Gedanken und Sinne vollkommen unter die Kontrolle des Selbst (dein wahres Ich/Seele/Gott) gebracht worden sind.
Erst dann sind wir erlöst von der Maya (Illusion)und Eins-geworden mit dem höchsten Selbst, unserer wahren Natur. In diesem Moment folgt der Mensch (Yogi) nicht mehr seinen Sinnen und Gedanken, sondern handelt nach seiner inneren selbstlosen Führung, der göttlichen Bestimmung/Intuition.
Die 8 Stufen des Yoga
Vorausgesetzt, so Patanjali, die 8 Stufen des Yoga sind erfolgreich gemeistert. Patanjali erwähnt die 8 Stufen in der 2 Hälfte des 2. Kapitels in den Yoga Sutras.
Die fünf Yamas als die erste Stufe und
die fünf Niyamas als die zweite Stufe sind das Beachten und Umsetzen der ethischen und moralischen Werte/Regeln und das Einhalten von Geboten/Naturgesetzen, vergleichbar mit den 10 Geboten des Alten Testaments.
Darauf folgen als dritte Stufe, die Übungen mit dem Körper , die er wie oben schon erwähnt, als Asanas (Haltungen) beschreibt. Auch geht es hierbei um die innere Haltung und Zentriertheit / Festigkeit.
Als vierte Stufe dann, die Atemübungen, die als Pranayama (Prana= Energie) bekannt sind.
Als fünfte Stufe kommen dann die Kontrolle der Sinne, das in Sanskrit soviel bedeutet wie Pratyahara, die Fähigkeit sich in einen meditativen Gemütszustand zu begeben.
Als sechste Stufe da wäre Dharana = Konzentration auf das Wesentliche
Als siebte Stufe Dhyana = Meditation.
Und als Ziel: die achte Sufe = Samadhi, der überbewusste Zustand.
Alle Wege des Yogas führen letztendlich zum Ziel, die Kontrolle und Meisterschaft des Geistes. In diesem Zustand erfährt der Mensch, nicht mehr der Handelnde – Körper und Geist – zu sein, und führt alle Handlungen nach s.g. Automatismen intuitiv und instinktiv aus. An Stelle des Geistes beherrscht nun wieder der göttliche Wille ( Vater unser:..Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden..) den Menschen.
Erst durch vollkommene Hingabe=Bhakti=Jnana (Willenlosigkeit=Nichthandeln im Handeln=Karma Yoga) verwirklicht sich das Selbst/Gott im Menschen. Diese Einheitserfahrung mit unserer wahren Identität (nicht der Körper und nicht der Geist) wird als Yoga=Samadhi bezeichnet.
Die 3 Gunas
In der Bhagavatghita ( eine der ältesten und berühmtesten Yogaschrift der Inder) werden die Drei Gunas ( Qualitäten der Natur) in Beziehung zu Yoga folgendermaßen erklärt:
Als erstes: Sattwa = Gesundheit, Reinheit, Leichtigkeit, im Einklang mit der Natur, Harmonie, ethische und moralische Lebensweise, reine vegetarische Nahrung, die uns Gesund erhält
Rajas = hyperaktives und unruhiges Verhalten , Unausgeglichenheit, Nahrung die uns unruhig und nervös macht (Zucker, Kaffee, Chili usw.) und
Tamas = Eine unnatürliche Lebensweise und Essen von unnatürlicher Nahrung wie Fleisch, Fastfood, Alkohol, Rauchen, Medikamente usw. die zu Krankheit, Dunkelheit, Trägheit, Aggressionen und Gewalt führen.
Dort wird erklärt, dass die Befolgung von Sattwa, also einer reinen und natürlichen Lebensweise, und reiner natürlichen Ernährung, edler und reiner Geist, das befolgen von Yoga und seinen Werten unabdingbar ist von Gesund sein und das Erreichen des Yogas, die Selbstverwirklichung, der Zustand von Sat-Chit-Ananda = Sein, Wissen und Glückseeligkeit.
Der sog. Himmel auf Erden ist nichts anderes als ein Bewusstseinszustand, im Einklang-, in vollkommener Harmonie mit der Natur, welcher eine vollständige Gesundheit voraussetzt.